Bodenentsiegelung
Vorwort
Die von Menschen beanspruchte Siedlungs- und Verkehrsfläche nimmt ständig zu, der natürliche Raum dagegen dramatisch ab.
Einfahrten, Stellplätze, Wege, Terrassen und Gewerbeflächen, die mit Beton, Asphalt oder Pflasterbelägen versiegelt sind, verhindern vielerorts die Versickerung von Regenwasser. Dieses Wasser fehlt der lokalen Grundwassererneuerung und stört somit empfindlich die Flora und Fauna in unserem Gemeindegebiet. Darüber hinaus kommt es zu einer zusätzlichen Belastung des städtischen Kanalnetzes und unserer Kläranlagen.
Aus diesen Gründen sollten Sie die folgenden Punkte der Planung Ihrer Außenanlagen zu Grunde legen:
- versiegeln und befestigten Sie Ihre Flächen nur, wenn notwendig
- versiegelte Flächen nach Möglichkeit wieder entsiegeln
- Flächen wasserdurchlässig befestigen
- Abflüsse von versiegelten Flächen vor Ort versickern lassen
Realisierung
Um den baulichen und auch finanziellen Aufwand für die Regenwasserversickerung so gering wie möglich zu halten, ist es sinnvoll, Flächen mit durchlässigen Befestigungssystemen herzustellen.
Hierzu eignen sich je nach geplanter Nutzung oder Beanspruchung verschiedene Systeme:
Schotterrasen
Die Oberfläche besteht aus einem Gemisch aus Humus und Schotter bzw. Splitt. Auf die Oberfläche wird Rasensamen eingestreut und anschließend verdichtet. Er ist für nicht allzu häufig befahrene Zufahrten und Stellplätze sowie für Gartenwege geeignet.
Kies-/Splittdecken
Die Oberfläche besteht aus Kies oder Splitt mit gleichförmiger mittlerer Körnung, der auf einem durchlässigen Unterbau aufgebracht wird. Gartenbesitzer mit kleinen Kindern sollten auf die scharfkantigen Splittdecken verzichten, da man sich bei einem Sturz leicht verletzen kann. Alternativ können runde Flußkiesel ausgebracht werden. Kies- und Splittdecken eignen sich für Stellplätze, Zufahrten und Gartenwege.
Rasengittersteine
Rasengittersteine sind Betonsteine mit wabenförmigen Öffnungen, die mit Humus gefüllt und Rasen bewachsen sind. Rasengittersteine weisen einen Grünflächenanteil von über 40% auf. Für Hauptfußwege sind die Steine weniger, für Zufahrten und Stellplätze eher geeignet.
Rasenfugenpflaster
Rasenfugenpflaster wird aus Pflastersteinen mit Abstandshaltern hergestellt. Sie sorgen für breite Fugen zwischen den Pflastersteinen. Der mit Gras und Pflanzen bewachsene Fugenanteil beträgt bis zu 35%. Verwendet werden die Pflaster für Gehwege, Stellflächen, Parkplätze und stärker frequentierte Fahrwege.
Porenpflaster
Porenpflaster besteht aus Pflastersteinen, die einen großporigen Kornaufbau aufweisen und hierdurch wasser- und luftdurchlässig sind. In Verbindung mit einer wasserdurchlässigen Fugenfüllung sind Flächen mit einer Porenpflasterung bei entsprechendem Untergrund "abflusslos". Geeignet sind die Pflaster für Fußwege, Zufahrten oder Stellplätze.
Splittfugenpflaster
Splittfugenpflaster besteht aus Pflastersteinen mit schmalen Zwischenräumen. Die Verfüllung der Fugen erfolgt mit Splitt oder Kies.
Holzpflaster
Holzpflaster bestehen aus imprägnierten Hölzern, die auf einem wasserdurchlässigen Untergrund ausgelegt und mit Splitt oder Sand ausgefugt werden. Bei Nässe kann die Oberfläche von Holzpflastern rutschig werden. Die Versickerungsleistung beträgt etwa 50%.
Rindenmulch
Rindenmulch bzw. Rindenschrot ist zerkleinerte Baumrinde. Dieser Bodenbelag ist nur für Gartenwege geeignet. Die Wege sollten wenige Zentimeter höher als die angrenzenden Rasenflächen und Beete angelegt werden, damit das Wasser ablaufen kann. Zur Mitte hin sollte der Weg leicht erhöht sein, so trocknet er nach einem Regen schneller ab. Die Regenwasserversickerung ist auf Rindenmulchflächen sehr gut, sie beträgt zwischen 80 und 90 Prozent.
Versickerungsleistung verschiedener Beläge | |
Schotterrasen | 70 - 100% |
wassergebundene Decken | 50 - 60% |
wasserdurchl. Betonpflaster | bis 100% |
Rasengittersteine | 50 - 60% |
Holzpflaster | 50% |
Rindenschrot | 80 - 92% |
Beton + Asphaltdecke | 0% |
Ansprechpartner/in
Herr Götze![]() | |
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Herr Schubert![]() | |
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